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Wohnfläche: ca. 680 qm · Wohneinheiten: 4 · Garagen: 2 · Kulturdenkmal
Die Beethovenstraße 10 ist eine attraktive und repräsentative Adresse, die in einem der begehrtesten Viertel der Stadt liegt. Das Gebäude besticht durch seine stilvolle Architektur, seine historische Vergangenheit und seine erstklassige Lage in unmittelbarer Nähe des Stadtzentrums.
Gebäudetyp und Architektur: Das Gebäude ist ein historisches Wohnhaus (ursprünglich als Einfamilienhaus geplant), das den klassischen Charme und die Eleganz der Gründerzeit verkörpert. Die Fassade des Hauses ist aufwendig gestaltet mit detailreichen Stuckarbeiten und hohen Fenstern, die für viel Licht und eine freundliche Atmosphäre sorgen. Ein stilvoller Eingangsbereich unterstreicht die repräsentative Wirkung des Hauses. Mehr über den historischen Hintergrund erfahren Sie auf den nächsten Seiten.
Wohnfläche und Raumaufteilung: Das Gebäude bietet großzügige Wohnflächen, die sich über mehrere Etagen erstrecken. Die Wohnungen sind hell und geräumig, mit hohen Decken und einer durchdachten Raumaufteilung. Jede Wohneinheit verfügt über mehrere Zimmer, die sich ideal als Wohn-, Schlaf- und Arbeitsräume nutzen lassen. Einige Wohnungen haben zudem Zugang zu Balkonen oder Terrassen, die einen schönen Blick auf die Umgebung bieten.
Ausstattung: Die Innenräume sind teils hochwertig ausgestattet und bieten modernen Komfort. Dazu gehören edle Parkettböden, interessante Bäder und moderne sowie historische Küchen, die keine Wünsche offen lassen. In vielen Wohnungen sind zudem originale Stilelemente wie Stuckdecken, historische Wandvertäfelungen, Einbauschränke, gusseiserene Heizkörper, Bleiglasfenster mit zierreichen Ornamenten und historische Türrahmen erhalten, die dem Objekt einen einzigartigen sowie besonderen Charme verleihen.
Besonderheiten: Ein besonderes Highlight dieses Grundstücks ist der riesige Garten hinter dem Haus. Das Grundstück umfasst eine Größe von rd. 2.220 m² und gehört damit zu den größten Grundstücken seiner Art in diesem Bereich. Insgesamt bietet die Beethovenstraße 10 in Wiesbaden eine perfekte Kombination aus historischer Eleganz, modernem Komfort und einer erstklassigen Lage, die sowohl für Familien als auch für Berufstätige ideal ist.
Diese Ausstattungsdetails tragen wesentlich zur einzigartigen Atmosphäre und zum besonderen Wohngefühl in der historischen Villa bei. Sie kombinieren den Charme vergangener Zeiten mit dem Komfort und den Annehmlichkeiten des modernen Wohnens.
Die Beethovenstraße liegt in einem der besten Viertel von Wiesbaden, das durch seine ruhige und grüne Umgebung besticht. Gleichzeitig ist die Innenstadt mit ihren zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und kulturellen Einrichtungen nur wenige Minuten entfernt. In unmittelbarer Nähe befinden sich zudem mehrere Parks, die zu Spaziergängen und Erholung im Grünen einladen.
Infrastruktur: Die Verkehrsanbindung ist hervorragend. Öffentliche Verkehrsmittel sind fußläufig erreichbar und bieten eine schnelle Verbindung zu allen wichtigen Zielen in Wiesbaden und Umgebung. Für Autofahrer gibt es gute Anbindungen an die Autobahnen A66 und A643. Parkmöglichkeiten sind in der Straße vorhanden.
Historischer Rückblick
Beethovenstraße 10 – Anziehungspunkt für Künstler aus aller Welt
Das gegenüber dem Haus des seit 1921 in Wiesbaden lebenden russischen Malers Alexej von Jawlensky gelegene Haus Beethovenstraße 10 war in der Zeit während des 1. Weltkrieges (1914 – 1918) bis zum Beginn der 1930er Jahre ein Anziehungspunkt für Wiesbadener Künstler ebenso wie für Künstler aus aller Welt, die von weither kamen, um die Gastfreundschaft und die anregende Atmosphäre im Hause des Sammlers und Mäzens Heinrich Kirchhoff zu genießen.
Heinrich Kirchhoff (1874 – 1934) stammte aus einer begüterten Industriellenfamilie aus der Umgebung von Essen. Er ließ sich 1908 aus gesundheitlichen Gründen in Wiesbaden nieder und beauftragte noch im selben Jahr den ebenfalls aus dem Ruhrgebiet stammenden Architekten Paul Dietsch mit der Errichtung einer aufs großzügigste angelegten und ausgestatteten Villa. Das Grundstück war damals erheblich größer und erstreckte sich bis zur Solmsstraße.
Kurz danach begann Kirchhoff, Ölgemälde und Grafiken zeitgenössischer Künstler zu sammeln, wobei er einen engagierten Berater im damaligen Geschäftsführer des Nassauischen Kunstvereins in Wiesbaden fand. Seine zu Anfang relativ konventionell angelegte Sammlung bezog bald die Werke der damaligen Avantgardekünstler mit ein, wobei er die späten Impressionisten, die Expressionisten und die so-genannten Abstrakten bevorzugte. Seine Sammlung umfasste schließlich über 340 Ölgemälde und Aquarelle, wozu noch eine ungenannte Zahl von Grafiken kam. So bedeutende Künstler wie Emil Nolde, Alexej von Jawlensky, Wassilij Kandinsky, Marc Chagall, Paul Klee, George Grosz, Erich Heckel, Franz Marc, Christian Rohlfs und viele andere waren mit ihren neuesten und bedeutendsten Werken in Kirchhoffs Sammlung vertreten. Wenn Kirchhoff durch Ankäufe die Künstler der Moderne unterstützte, so war es ihm darüber hinaus ein besonderes Vergnügen, diese auch in seinem Haus empfangen zu können.
Das Gästebuch der Familie Kirchhoff liest sich fast wie das „Who is Who“ der modernen Kunstszene: So schrieben sich in einem Zeitraum weniger Tage Max Liebermann, Conrad Felixmüller, Walter Jacob, George Grosz, Laszlo Moholy-Nagy und Kurt Schwitters ein wie auch die Ehepaare Rohlfs, Klee und Kandinsky, die Sammlerin Hanna Bekker vom Rath, der Dirigent Otto Klemperer, der Komponist Paul Schrecker, das Tänzerehepaar Sacharow. Zum engen Freundeskreis gehörte auch Jawlensky, der der Familie besonders verbunden war, der Wiesbadener Architekt und Maler Edmund Fabry, der Dresdner Conrad Felixmüller, der für einige Zeit in Wiesbaden wohnte und den Kirchhoff finanziell unterstützte – ebenso wie der von Kirchhoff besonders geschätzte Maler Josef Eberz, der vermutlich die Villa ausgestaltete, in der ausschließlich die Familie Kirchhoff (zu ihr gehörten zwei Töchter und der im 2. Weltkrieg gefallene Sohn, sowie vier Hausangestellte) lebte.
Man mag es der Phantasie jedes einzelnen überlassen, sich die Tage und Abende im Haus in der Beethovenstraße im Kreis der Familie Kirchhoff und ihrer Gäste mit Geselligkeit und anregenden Gesprächen vorzustellen. Die Maler – unter ihnen auch Jawlensky und Liebermann – revanchierten sich mit zahlreichen Portraits der Familie, die heute zum Teil in der Gemäldesammlung im Wiesbadener Museum zu finden sind, ebenso wie mit Gemälden und Grafiken, zu denen sie der liebevoll von Heinrich Kirchhoff persönlich angelegte und gepflegte und mit exotischen Pflanzen versehene botanische Garten des Hauses inspirierte. Das Jahr 1933 bedeutete auch hier das Ende – Kirchhoffs Sammlung wurde kurz nach der nationalsozialistischen Machtergreifung aus dem Museum entfernt, da sie „entartete Kunst“ enthielt. Am 29. Oktober 1934 starb Heinrich Kirchhoff. Seine Sammlung, die ihn als einen der bedeutendsten Mäzene und Kunstfreunde seiner Zeit einordnen lässt, wurde in alle Winde zerstreut. Das Wiesbadener Museum konnte nach dem Krieg einen kleinen Teil der Kirchhoffschen Sammlung zurück erwerben, einige Stücke befinden sich heute im Besitz seiner in Wiesbaden lebenden und im modernen Kunstleben aktiven Enkelin.
Das stilvolle Haus Kirchhoffs wurde 1938, vier Jahre nach seinem Tod, verkauft und wechselte danach noch dreimal den Besitzer. Einer davon war eine „Sie“ und von blauem Blut: Zwischen 1958 und 1965 war Prinzessin Clara-Maria Prinzessin zu Sayn-Wittgenstein Eigentümerin der einstigen Kirchhoff-Villa, die seit 1978 im Besitz von Familie Ribbat ist und mit ihr in den besten Händen, was den verantwortungsbewussten Erhalt der vom Jugendstil geprägten Villa angeht.
Quelle: Zeitzeugen II – Wiesbadener Häuser erzählen Ihre Geschichte, © Thorsten Reiß Verlag (1998/ 2003), ISBN 3-928085-34-4 Literatur: M. Aghte (Hrsg.), Alexeji von Jawlensky und sein Kreis. Kat. Galerie Neher, Essen (1991). B. Funk, Der Nassauische Kunstverein in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, in: Nassauischer Kunstverein (Hrsg.), Bildende Kunst in Wiesbaden (1997) 45ff. S. Russ, Kulturdenkmäler in Hessen. Wiesbaden II – Die Villengebiete (1988) 87. W. Müller-Wulckow, Die Slg. Kirchhoff in Wiesbaden, in: Das Kunstblatt, Jg. 1, 1917.
Eine ganz besondere Villa
Die Beethovenstraße 10 – eine der großen Villen am Osthang, die erhöht in parkartigem Grundstück liegt. Der Baustil, ein am Louis-Seize orientierter Neoklassizismus, steht unter dem Einfluss der Secession. Die Anlage der Villa ist bei Mischung traditioneller und unkonventioneller Motive unregelmäßig. Die zum Straßenraum gerichtete Fassade wahrt mit dominierendem Risalit mit Exedra den herrschaftlichen Repräsentationsanspruch reicher historistischer Villenarchitektur.
Die ehemals offene Exedra gewährte den unmittelbaren Zugang zum Garten, wie er auch auf der Rückseite durch den dort niedrigen Sockel möglich ist. Halbkreisförmig ist auch ein Annex der Nordseite, der einen Teil des Vestibüls aufnimmt. Ihm vorgesetzt ist ein streng antikisierender Portikus. Seine Säulen sind wie auch die der Pergola der Terrasse im 1. OG in hellem Sandstein ausgeführt. Die Wandflächen sind rau verputzt. Eine Pergola auf hohen Pfosten überhöhte ursprünglich auch die Ein-friedungsmauer. Im Eingangs-bereich mit geschmiedetem Gartentor wurde sie rekonstruiert. Der hier starke Geländeanstieg ermöglichte die Anlage einer mit Mosaiken geschmückten Grottenwand in Anlehnung an Vorbilder der Renaissance. Im Inneren sind die wertvollen Raumausstattungen (Marmorverkleidung, Wandvertäfelung, Stuckdecken, Parkettböden) gut erhalten. Die Villa ist Kulturdenkmal wegen ihrer künstlerischen Qualität und aufgrund der exponierten Lage und der darauf beruhenden Wirkung für das Ortsbild.
Quelle: Kulturdenkmäler in Hessen – Wiesbaden II – Die Villengebiete, © Friedr. Vieweg & Sohn, Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig/Wiesbaden, 1996; Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Wiesbaden 1996
Auf den Spuren von Alexej von Jawlensky – Die zweite Wohnung Jawlenskys in Wiesbaden
Alexej von Jawlensky (1864–1941) war ein russisch-deutscher Maler, der eine zentrale Rolle in der Entwicklung des Expressionismus spielte. Er wurde in Russland geboren, zog jedoch 1896 nach München, wo er sich der Kunstszene anschloss und Mitglied der Künstlergruppe „Der Blaue Reiter“ wurde. Diese Gruppe, zu der auch berühmte Künstler wie Wassily Kandinsky und Franz Marc gehörten, war bekannt für ihre Abkehr vom Naturalismus und die Hinwendung zu einer expressiveren und spirituelleren Kunst.
Jawlenskys Werk zeichnet sich durch eine intensive Farbgebung und eine stark vereinfachte, oft geometrische Formensprache aus. Besonders bekannt sind seine Serien von Porträts und Abstraktionen, darunter die „Meditationen“ und die „Abstrakten Köpfe“, die durch ihre spirituelle Tiefe und meditative Qualität auffallen. Eines seiner letzten und mit Sicherheit auch eines seiner berühmtesten Gemälde ist ein Selbstbildnis von 1912.
„In Wiesbaden man erwartet mich schon“ schrieb Alexej von Jawlensky am 31. Mai 1921 an einen Freund in Zürich. Noch saß der in der Schweiz lebende Maler am Badischen Bahnhof in Basel und wartete auf den Nachtzug nach Wiesbaden, auf das er durch den großen Erfolg seiner Ausstellung im Frühjahr im Museum Wiesbaden aufmerksam geworden war. Am nächsten Tag kam er vormittags am Hauptbahnhof an und wurde hier so herzlich aufgenommen, dass er bald beschloss, sich in der Stadt fest niederzulassen. Hier lebte der berühmte expressionistische Maler, der Teil der Künstlergruppe „Der Blaue Reiter“ gewesen war, bis 1928 in der Nikolasstraße 3 (heutige Bahnhofstraße 25) und zog dann in die direkte Nachbarschaft zu seinem Förderer Heinrich Kirchhoff in die Beethovenstraße 9. Das Museum vor Ort, das heute die bedeutendste Sammlung Jawlenskys weltweit bewahrt, stellte den Maler zu Lebzeiten vielfach aus. Dass Jawlensky in Wiesbaden so schnell heimisch wurde, liegt auch an der großen russischorthodoxen Gemeinde, die hier seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ansässig ist.
Alexej von Jawlensky gehört zu einer der bedeutenden europäischen Expressionisten. Er war entscheidender Bestandteil der Gruppe um Wassily Kandinsky, Gabriele Münter und Marianne von Werefkin die in Murnau zwischen 1908 und 1910 den deutschen Expressionismus erfunden haben. Die längste Phase seines Lebens verbrachte Alexej von Jawlensky in Wiesbaden.
Alexej von Jawlensky ist am 1. Mai 1928 mit seiner Frau Helene und seinem Sohn Andreas in die Beethovenstraße 9 gezogen, wo er bis zu seinem Tod am 15. März 1941 lebte. Mit ausschlaggebend für den Umzug dürfte die Nähe zu seinem Mäzen, dem Kunstsammler und Gartenliebhaber Heinrich Kirchhoff (1874—1934) gewesen sein. Dieser wohnte in einer großen Stadtvilla in unmittelbarer Nachbarschaft.
Jawlensky wurde zu einem festen Bestandteil der Familie Kirchhoff, die ihn nur zu gerne zu ihren Familienfesten einlud. Bis zum Tod des Sammlers kamen über 100 Werke Jawlenskys in Kirchhoffs Sammlung zusammen. Die im Keller in Jawlenskys Wohnhaus lagernden Werke überstanden die Bombardierung am 2. Februar 1945 durch die Alliierten zum Großteil durch den Einsatz Helene von Jawlenskys. Käthe Henkell, die Frau des 1929 verstorbenen Gründers der gleichnamigen Sektkellerei Otto Henkell, lebte auch in der Beethovenstraße und schickte den Gärtner mit einer Schubkarre, um die Gemälde abzuholen. Jawlenskys Beitrag zur modernen Kunst lag in seiner Fähigkeit, innere Emotionen und spirituelle Erfahrungen durch Farbe und Form auszudrücken, was ihm einen wichtigen Platz in der Geschichte des Expressionismus und der abstrakten Kunst sichert.
Quelle: https://museum-wiesbaden.de/jawlenskypfad, www.wikipedia.de
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Kulturdenkmal – Ein Energieausweis ist daher nicht erforderlich
Grundrisse – Visualisierungen – Ansichten
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